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Letzte Änderung:
November 30. 2022 09:03:45
 
 
 

Hüftgips

Die Indikation für einen Hüftgips sind besonders instabile Hüftgelenke.

Der Hüftgips ist die sicherste Ruhigstellung (Retention) nach durchgeführter Einrenkung (Reposition) und reicht meist vom unteren Rippenbogen bis knapp oberhalb der Knöchelgelenke der Säuglinge und hat eine Aussparung im Bereich der Genitalien und des Gesäßes .Heutzutage wird in den meisten Kliniken der Hüftgips in der Fettweisstellung (etwa 120° Hüftbeugung und 45° Beinspreizung) bevorzugt, da diese Stellung sehr hüftkopfschonend ist.

Die Gipsanlage wird meistens unter einer Sedierung in Vollnarkose durchgeführt jedoch verzichten auch einige  Behandlungsteams auf die erwähnte Narkose. Die individuelle Vorgehensweise sollte mit dem behandelnden Kinderorthopäden abgestimmt werden. Nach zwei bis sechs Wochen Tragedauer (je nach Alter und Größenwachstum des Säuglings) muss der Gips gewechselt werden. Sollte das Kind einen Hüftgips erhalten haben, so hat es sich als vorteilhaft erwiesen den Oberkörper des Säugling immer leicht erhöht zu lagern. Damit wird vermieden, dass Urin und Stuhl in den Gips hineinlaufen können und dieser schon nach kurzer Zeit übel riecht und aufweicht und womöglich vor dem angestrebten Zeitraum gewechselt werden muss. Die Gipsränder an Genitalien und am Gesäß können auch mit Damenbinden abgeklebt werden. Damit ist ein Nasswerden der Ränder auch sehr gut vermeidbar.

Nach der ersten Gipsanlage wird bei vielen Säuglingen die Einstellung der Hüftgelenke mit Hilfe der Kernspintomographie (MRT) kontrolliert.

Ein wichtiger Grund für die Verordnung eines Hüftgipses ist neben der sehr hüftkopfschonenden Stellung des Gelenkes die Entscheidung des Arztes, ein in einer Hüftgelenksorthese nicht gewährleistetetes konsequentes Tragen zu sichern. Der Hüftgips kann nicht selbständig entfernt werden und die instabile Hüfte kann durch die eingestellte Beuge-Spreizstellung optimal in die weiterführenden Behandlungsschritte geführt werden.

Grundsätzlich sollten sich die Eltern nicht zu viel Sorgen wegen der Gipsbehandlung machen, sie hat sich seit jahrzehnten bewährt und  ist bei der Anlage durch ein erfahrenes Behandlungsteam keine große Belastung für das Kind. Sollte es Gründe gegen die Gipsbehandlung geben stellt die Erlanger Beuge-Spreiz Orthese eine gute Alternative da, auch hier lässt sich die von Fettweiss beschriebene Stellung bei guter Akzeptanz umsetzen.

 

 

  

 

 

 
 

 

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